Sparzwerge gegen den Klimawandel

Projekt CO2-100minus auf der Automechanika in Frankfurt

15. September 2008

Frankfurt/Saarbrücken – Höher, schneller weiter, das war einmal. Weniger ist mehr – wenn es um den Ausstoß von Kohlendoxid geht, in dem eine der Hauptursachen für den Klimawandel gesehen wird. Wissenschaftler der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes wollen mit Unterstützung von mehr als einem Dutzend Industrieunternehmen und von zwei Ministerien die Ersten sein, die viersitzige Serien-Pkw mit Ottomotor auf einen CO2-Ausstoß von weniger als 100 Gramm pro Kilometer reduzieren. Auf der Automechanika vom 16. bis 21. September in den Frankfurter Messehallen wird das Vorhaben mit dem Namen «CO2-100minus» erstmals der Automobil-Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Zu finden sind die beiden CO2-Sparzwerge – ein Fiat 500 und ein Hyundai i10 – in der Halle 4.1, Gang L Stand 72 und 72A des niederländischen Autogasanlagenherstellers Vialle. Denn Autogas (LPG) ist ein wichtiger Baustein in dem Forschungsprojekt. Allein durch die Umrüstung der Benzinmotoren konnte schon die halbe Strecke auf dem Weg zur zweistelligen CO2-Emmission erreicht werden. Jetzt nimmt sich das Team engagierter Studenten um Prof. Dr. Thomas Heinze und Prof. Dr. Harald Altjohann die Motorsteuerung vor. Ein selbstentwickeltes Zusatz-Zündsteuergerät wurde integriert, das ein für Autogas optimiertes Zündkennfeld bietet. Hier macht sich Heinze die hohe Oktanzahl von Autogas (ca. 107 Oktan) zunutze, die eine Verschiebung des Zündzeitpunktes nach vorne ermöglicht.

Ebenfalls durch die hohe Klopffestigkeit des Kraftstoffes ist eine Erhöhung der Verdichtung möglich, was sich positiv auf die Leistung oder bei gleichbleibenden Anforderungen auf den CO2-Ausstoß auswirkt. Die Anpassung der Getriebeübersetzung an das verbesserte Leistungsverhalten ist ein weiterer Schritt auf das gesetzte Ziel hin.

Zusammen mit flankierenden Maßnahmen wie Laufwiderstands-optimierten Reifen und speziellem Leichtlauf-Motoröl sollen die Projektfahrzeuge der HTW-Studenten 20 Prozent weniger CO2 pro Kilometer ausstoßen als das Originalfahrzeug. Der Fiat 500 und der Hyundai i10 mit Benzinantrieb liegen nach der Papierform bei 119 Gramm CO2 pro Kilometer. 100 Gramm dürften nach den bisher bekannt gewordenen Plänen der Bundesregierung die Grenze sein, bis zu der Pkw künftig von der Kfz-Steuer befreit sein werden.

Diese Grenze dürfte mit dem jüngsten Projektfahrzeug – einem Peugeot 107 – kein Problem sein, denn sein Homologationswert liegt bei 109 Gramm CO2 pro Kilometer. Hier darf man gespannt sein, ob am Ende vielleicht sogar eine 8 bei den Kohlendioxid-Emissionen vorne steht.

Homepage: http://www.projekt-co2-100minus.de

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Pressekontakt für das Projekt CO2-100minus

Gregor Mausolf

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Prof. Dr. Thomas Heinze

HTW Saarland
Goebenstraße 40
66117 Saarbrücken
Telefon: +49 (0) 681 5 867 254
E-Mail: Heinze@htw-saarland.de

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